NvsE-Logo

© Logo: Radio Bremen

NvsE.de

Was nicht zu realisieren war

Im Hinblick auf die Serie und nicht zuletzt die anstehende DVD-Veröffentlichung hätten wir Euch gern noch ein paar zusätzliche Inhalte angeboten – doch dies scheiterte aus verschiedenen Gründen. Nachfolgend noch unsere Ideen und die Gründe, warum es gescheitert ist:

Fan-Fiction

Idee: Nachdem die Serie nicht mehr läuft und feststeht, dass es keine Fortsetzung geben wird, wäre es eine schöne Idee gewesen, wenn die Fans die Möglichkeit bekommen hätten, die Serie aus ihrer Sicht weiterzuschreiben. Natürlich hätte es dazu einige Rahmenbedingungen gegeben, diese wären unter anderem gewesen, dass die einzelnen Figuren nicht völlig "durch den Kakao gezogen" werden, nicht völlig aus dem durch die Autoren gesteckten Rahmen fallen und allgemein einfach mit dem nötigen Respekt behandelt werden. Wir als Betreiber der Website hätten die Funktion einer Kontrollinstanz übernommen, aus dem einfachen Grund, dass wir als Betreiber für die Inhalte der Seite erst einmal geradestehen.

Wer hätte zustimmen müssen? – Natürlich die Rechteinhaber, das wären in diesem Falle Christoph Mattner und Rainer Boldt als Erfinder der Figuren gewesen (das ist im Urheberrechtsgesetz geregelt). Zum damaligen Zeitpunkt waren beiden nicht greifbar, mittlerweile (2018) sind leider beide verstorben. Unser bevorzugter Weg war, uns an die Einrichtung zu wenden, die für den Vertrieb der Serie und die Nutzung zuständig ist, in diesem Falle wäre das (wie fast immer im Zusammenhang mit der Serie) Radio Bremen gewesen, dort die Rechtsabteilung. Bei Radio Bremen hat man das ganze sorgfältig geprüft und kam zu dem Schluss, dass bei aller Sorgfalt keine entsprechende Kontrolle gewährleistet werden könnte.

Das ist verständlich – denn auch wenn wir als Betreiber die Verantwortung übernommen hätten, letzten Endes hätten sich manche vermutlich doch an Radio Bremen gehalten, im Zweifelsfalle mit der Begründung "Aber ihr habt das doch erlaubt!" Ja, es ist wirklich schade, aber es ist leider nicht zu ändern, und aus der Sicht von Radio Bremen auch durchaus verständlich. Ich hätte zwar selbst – schon aus eigenem Interesse – darauf geachtet, dass mit dieser Freiheit kein Unsinn getrieben wird, aber es bliebe noch das Restrisiko, dass Radio Bremen und meine Wenigkeit doch noch unterschiedliche Maßstäbe anlegen …


Der Titelsong

… zum Download / als Kopie

Ein zweigeteiltes Problem … schon vor einigen Jahren gab es von mir die Idee, den Titelsong zum Download anzubieten. Das MP3-Format – Schrecken und auch Segen der Musikindustrie, hat es doch ganz neue Märkte erschlossen – war geboren, der Download wäre technisch gesehen machbar gewesen, doch Deutschlands Verwaltungsdschungel zeigt, wie man es besser nicht machen sollte: man kann sich auch zu Tode verwalten. Zunächst hätte die GEMA (Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte) zustimmen müssen, was sie gegen Zahlung einer entsprechenden Gebühr auch getan hätte – sofern wir exakt hätten aufschlüsseln können, wie oft der Song heruntergeladen worden wäre. Das wäre zwar möglich, aber nicht 100%ig sicher gewesen.

Aufgrund der häufigen Anfragen "Könnt ihr den Soundtrack mal brennen?" habe ich mich schließlich auch danach erkundigt. Das wäre gegen Zahlung eines entsprechenden Obulus an die GEMA mögölich gewesen (auch wenn das für die drei Tracks auf der Single schon fast den größten Teil des regulären Kaufpreis ausgemacht hätte). Aber: hier wäre die Genehmigung des Rechteinhabers noch zusätzlich erforderlich gewesen. Was sich nun abspielte, wäre zum Lachen, wenn es nicht so traurig gewesen wäre: von der GEMA verwies man mich zunächst an den Rechteinhaber, den ich erst mal ermitteln musste. Ursprünglich war das die Plattenfirma WEA, die es aber in dieser Form nicht mehr gibt. Rechtsnachfolger ist Warner Music mit Sitz in Hamburg und Berlin.

Dort wusste man zunächst nicht, wo man mich hinschicken sollte, bis ich schließlich im fünften oder sechsten Anlauf doch in der richtigen Abteilung landete. Wieder trug ich mein Problem vor, und irgendwann erkundigte man sich nach der geplanten Stückzahl. Basierend auf den bisherigen Anfragen schätzte ich mal sehr großzügig, dass es sich langfristig um maximal 100 Exemplare handeln würde. Daraufhin bekam ich allen Ernstes die Aussage: "Deswegen wollen Sie hier die Pferde scheu machen? Brennen Sie die Dinger und die Sache ist gegessen." Natürlich war man nicht bereit, mir diese Aussage schriftlich zu geben, so dass ich selbstverständlich das Risiko nicht eingehen werde. Insbesondere in Zeiten, in denen jeder "Raubkopierer" als Verbrecher hingestellt werden, mutet diese Aussage doch sehr seltsam an.

Für die Fans bleibt somit nur der Weg über die Internet-Auktionshäuser … es tut mir leid, Leute, es scheiterte nicht an uns. Und bevor es zu Missverständnissen kommt: die anfallenden GEMA-Gebühren, evtl. zu leistende Zahlungen an die Rechteinhaber und die Materialkosten (für einen CD-Rohling und ggf. einen Cover-Ausdruck) wären auf die Besteller umgelegt worden, ansonsten hätten wir natürlich nichts dafür verlangt.

… als Songtext

Wenn es schon keinen Download gibt, so die Idee, könnte man ja wenigstens den Songtext anbieten. Hiermit hätte die GEMA nichts zu tun gehabt, man verwies uns an den Rechteinhaber BMG Music Publishing. Die hätten jedoch 250,- EUR haben wollen, als Lizenzzahlung. Hätten wir ja gern gezahlt, aber bitte – wovon? Die Domain und der Webspace kosten mich momentan schon knapp 60,- EUR im Jahr, aus eigener Tasche. Die zahle ich gern – aber das war es dann auch.


Ein neues Diskussionforum

Nachdem es bis vor einiger Zeit ein rege funktionierendes Forum gab, lag es natürlich nahe, dies auch spätestens mit der Neugestaltung der Website wieder ins Leben zu rufen. Doch unversehens machte mir da das Landgericht Hamburg einen Strich durch die Rechnung: entgegen der geltenden Gesetzeslage hat das LG Hamburg entschieden, dass der Betreiber auch für Beiträge eines Forums haftbar gemacht werden kann, über die er keine Kenntnis hat. Weitere Informationen gibt es in diesem Artikel.

Nun hat die fragliche Kammer des LG Hamburg schon einige Urteile gefällt, die später wieder aufgehoben wurden (auf vielen Seiten taucht zum Beispiel der berühmte Disclaimer auf "Das LG Hamburg hat mit Urteil vom 12. Mai 1998 entschieden, dass man für Inhalte von verlinkten Websites haftbar gemacht werden kann, wenn man sich nicht ausdrücklich von ihnen distanziert."). Das Urteil gab es – aber es wurde nie rechtskräftig. Dennoch möchte ich gern warten, bis diese Situation geklärt ist.

Ich habe Verständnis dafür, dass es für Diskussionsforen einen Betreiber geben muss, der bei Bedarf haftbar gemacht werden kann. Aber normalerweise sollte es kein Problem darstellen, wenn es dafür eine Möglichkeit zur Rückmeldung gibt. Wenn der Betreiber dann nicht reagiert, kann man immer noch den Klageweg beschreiten. Aber mit dieser Rechtsprechung wird das Internet systematisch kaputtgemacht. Die Alternative wäre natürlich ein moderiertes Forum – aber da wird es immer einige Stunden Verzögerungen geben, bis wir reagieren können, und das ist nicht der Sinn eines Diskussionsforums.


Weitere Ideen?

Ihr habt noch weitere Ideen, die über das hier genannte und schon umgesetzte hinausgehen? Dann setzt Euch doch einfach per Mail mit uns in Verbindung. Wir freuen uns immer über Vorschläge und werden diese dann auch umsetzen – oder wenn es nicht geht, hier darüber berichten.


Zuletzt geändert: 01.01.2024, 06:29